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ToniSport Newsfeed Video: Wie wichtig ist ein Leichtgängiger Antrieb für Tourenwagen Stock Klassen, und wie gut ist die Protoform P63 Karosserie?

ToniSport Experte Patrick Beck nimmt sich der Frage nach einem leichtgängigen Antriebsstrang in 4WD Wettbewerbs Tourenwagen an. Er erklärt euch in diesem ToniSport Newsfeed Video, was er an seinem RC Fahrzeug für einen möglichst leichtgängigen Antrieb alles macht. Es sind recht einfache Dinge, aber sie sind sehr wichtig für die bestmögliche Performance auf der Rennstrecke.
Bevor ihr das Video schaut könnt ihr hier natürlich auch lesen was Patrick über dieses Thema denkt:

Je langsamer die Rennklasse, umso wichtiger ist die Leichtgängigkeit des Antriebes

Eigentlich eine einfache These, trotzdem sollte man kurz drüber nachdenken warum das so ist! Alle modernen 1:10 Elektro Tourenwagen verfügen über einen sehr effizient konstruierten Antrieb mit 2 Riemen, 4 Antriebswellen, und einer Menge an Kugellagern. Diese Antriebsstränge funktionieren auch alle direkt aus dem Baukasten heraus sehr gut.
Warum also noch am Antriebsstrang feilen? Eine gute frage! Natürlich merkt man es in der Modified Klasse nicht so sehr, ob z.B. die Kugellager leichtgängig sind, oder doch “super leichtgängig”. Die Motoren haben einfach so viel Leistung, und die Fahrzeuge beschleunigen und bremsen so schnell, dass ein normal drehendes und gut gefettetes (oder geöltes) Kugellager absolut ausreichend ist!
Sprechen wir aber über die am weitesten verbreiteten Stock Klassen mit 13.5T, 17.5T, und 21.5T Motoren, so sieht das ganze schon etwas anders aus.
Nehmen wir als Beispiel die Klasse 17.5T: Diese Motoren haben wesentlich weniger Drehmoment, Kraft, und Drehzahl im Vergleich zu einem Modified Motor (z.B. 4.5T oder 5.0T). Hier muss der schwächere Motor nun aber das gleiche Gewicht antreiben, was ihm natürlich viel schwerer fällt. Hier macht es sich dann auf jeden Fall bemerkbar ob der Antriebsstrang sich einfach nur dreht, oder ob er nicht doch extrem leichtgängig funktioniert. Je weniger Widerstand der Antrieb hat, umso einfacher kann euer Brushless Motor das Fahrzeug nach vorne katapultieren. Auch beim Rollen in die Kurven macht sich ein möglichst frei laufender Antriebsstrang natürlich bemerkbar. Das Fahrzeug rollt einfacher, weiter, und schneller was sich in einer höheren Kurvengeschwindigkeit bemerkbar machen kann wenn der Rest des Setups ebenfalls stimmt. Ihr habt also definitiv etwas von einem perfekt vorbereiteten Antrieb wenn ihr in diesen Stock Klassen unterwegs seid. Aber was kann man nun alles tun um den Antrieb leichtgängig zu machen?

Kugellager und Riemen – die Schlüsselfaktoren

Die Zahnriemen und die Kugellager sind die wichtigsten Komponenten im Antrieb eures RC Fahrzeuges – jedenfalls wenn es um die Leichtgängigkeit geht.
Fangen wir bei den Kugellagern an:
Hier gibt es viele verschiedene Kugellager auf dem Markt. Standard Lager mit Stahl Versiegelung, Gummigedichtete Lager, und auch die sehr hochpreisigen Keramik Kugellager. Zum Thema Keramik Kugellager kann ich euch nicht viel berichten, da ich noch nie welche besessen habe. Diese sind einfach ab Werk schon maximal lichtgängig und sollen auch eine sehr lange Lebensdauer haben – ob diese Lager ihr Geld wert sind kann ich aber nicht sagen!
Die Gummigedichteten Lager sind natürlich gut wenn ihr oft auf staubigen Strecken unterwegs seid und euer Fahrzeug nach einem Trainingstag nicht jedes Mal komplett auseinandernehmen wollt. Diese Gummigedichteten Lager gibt es beidseitig gedichtet, oder nur einseitig mit einem Metalldeckel auf der anderen Seite. Das hat den Vorteil dass man die Lager öffnen und reinigen kann wen man das möchte.
Mein Favorit: Normale, Stahlgedichtete Kugellager in einer vernünftigen Qualität!
Warum? Nun, diese Kugellager kann man am einfachsten öffnen und reinigen. Man kann mit einem scharfen Skalpell, oder mit einer dünnen Nadel, den Metallclip entfernen, der die Abdeckung auf den Kugeln festhält. Das braucht zwar etwas Übung, aber wenn ihr geduldig seid dann geht das gut von der Hand (am besten mit einem ausrangierten Kugellager mal ausprobieren). Wichtig dabei ist natürlich, den Deckel nicht zu verbiegen da das Kugellager sonst später nicht mehr ordentlich funktioniert.
Wenn ihr die Lager nun geöffnet habt könnt ihr diese mit Bremsenreiniger komplett ausspülen. Ich empfehle euch hierfür den MR33 Kugellager Reinigungsbehälter. Mit diesem geht das Reinigen am einfachsten von der Hand. Die meisten Kugellager sind ab Werk sehr stark eingefettet. Natürlich gut für die Lebensdauer, aber das fett verringert oftmals die Leichtgängigkeit doch etwas. Durch die Reinigung wird das fett komplett herausgespült, und die Lager “drehen frei”.
Nach dem Reinigen öle ich die Lager immer mit einem dünnen, klaren Kugellager Öl.
Auch hier 2 Empfehlungen von mir: MR33 Kugellager Öl oder 1up Racing Kugellager Öl.
Ich habe mit diesen Ölen tolle Erfahrungen gemacht und kann sie deshalb weiterempfehlen – natürlich gibt es auch noch andere gute Öle auf dem Markt 🙂

MR33 Kugellager Öl

MR33 Kugellager Reinigungsbegälter

Weiter geht`s mit den Riemen:
Auch die Zahnriemen haben einen großen Einfluss auf den Antriebsstrang. Die Standard Riemen die ihr mit dem Baukasten eures Fahrzeuges erhalten habt sind selbstverständlich immer eine gute Wahl. Die Hersteller wählen meist sehr gute Riemen aus und damit seid ihr immer auf der sicheren Seite. Zusätzlich gibt es aber am Markt auch Low Friction Antriebsriemen. Low Friction steht für “wenig Reibung”, und diese Riemen (fast immer weiß) sind noch etwas geschmeidiger und haben deshalb weniger Reibungswiderstand. Eine sehr willkommene Tatsache für alle Tourenwagen Stock Klassen. In der Klasse Modified finden diese Riemen aber so gut wie nie Verwendung – hier sind die etwas weniger weichen Riemen besser geeignet.
Die Low Friction Riemen sind auf jeden Fall eine Empfehlung für alle Tourenwagen Stock Klassen, egal ob ihr 21.5T, 17.5T, oder 13.5T Motoren einsetzt. Aber diese Riemen einfach nur einzubauen reicht natürlich nicht aus. Die optimale Riemenspannung ist ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt.
Hier gilt der Grundsatz: Spanne den Riemen so fest wie nötig, aber so locker wie möglich 🙂
Oftmals kann man seine Riemen in 21.5T und 17.5T Stock etwas lockerer spannen als in 13.5T, da die Motoren etwas schwächer sind springen auch locker gespannte Riemen nur selten über (was unbedingt zu vermeiden ist). Man kann das beim Bremsen gut hören – springt der Riemen dort über müsst ihr ihn etwas härter spannen!

Das Gesamtpaket macht den kleinen aber feinen Unterschied

Kugellager reinigen, Riemenspannung beachten – das soll so viel ausmachen? Am Ende ist es wie bei allen Dingen im Rennsport: Kleine Unterschiede entscheiden! Selbstverständlich erreicht ihr mit einem leichtgängigen Antrieb keine höhere Endgeschwindigkeit wenn ihr mit einer vorgeschriebenen Gesamtübersetzung, oder einem Drehzahl Limiter unterwegs seid (wie z.B. bei den Rennen der ETS).
Aber ihr könnt eine bessere und schnellere Beschleunigung erreichen, was euch dann einfach schneller auf eure Höchstgeschwindigkeit bringt.
Auch den Speed beim Rollen darf man nicht unterschätzen. Ein freier Antrieb “schenkt” euch auch da wieder etwas Zeit auf der Strecke! Alles in allem lohnt es sich auf jeden Fall, die Antriebskomponenten immer gut zu warten und auf die kleinen Details zu achten. Mehr erfahrt ihr im Video, viel Spaß beim anschauen 🙂

Ebenfalls im Video: Ein kurzes Feedback zur P63 Karosserie von Protoform!

Patrick Beck
Patrick Beck

Patrick Beck begann im Jahr 1994 mit dem RC Hobby und ist bis auf eine längere Pause schon lange im Geschäft. Seine Erfahrungen aus all diesen Jahren teilt er in den bekannten ToniSport Newsfeed Videos. Er fährt selbst noch Rennen in den Klassen Tourenwagen Modified und Stock, und hilft gerne Einsteigern und Jugendlichen in unserem Hobby.

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